Israel – Land der Kontraste: Erkunden Sie Jerusalem, die größte Stadt des Landes, die Besucher mit ihrer jahrtausende alten Geschichte beeindruckt. Modernes Straßenleben entdecken Sie in Tel Aviv, der pulsierenden Wirtschafts- und Kulturmetropole. Für Badespaß sorgen die vielen Strände am Mittelmeer oder im Badeparadies Eilat am Roten Meer. Spannend sind bei Ihrem Israel Urlaub aber auch Abstecher ins Kernland, wo viele historisch bedeutsame Stätten auf Ihren Besuch warten.
Carmel-Markt in Tel Aviv-Jaffa
Bahai Gärten in Haifa
Geburtskirche in Bethlehem
Klagemauer in Jerusalem
Israel kann als ganzjähriges Reiseziel gesehen werden. Doch die beste Reisezeit ist im Frühjahr (März bis Mai) und im Herbst (September und Oktober), da in diesen Monaten die Temperatur in den meisten Regionen eher mild ist. Besonders im Winter kann es mit starkem Regen an der Küste und Frost im Hochland in Israel unangenehm kühl werden. Der Sommer hingegen lädt mit hohen Temperaturen zum Badeurlaub ein.
Während an den Küsten Israels und in den Golanhöhen typisches mediterranes Klima herrscht, ist das Binnenland von trockenen Wüstenverhältnissen geprägt. Heiß wird es allem voran in der Negev-Wüste im Süden. Im restlichen Israel liegen die durchschnittlichen Höchsttemperaturen etwas niedriger – im Sommer liegen diese bei ca. 30°C. Mit Niederschlägen ist zwischen Juni und September so gut wie nicht zu rechnen. Mit 24°C bis 27°C Wassertemperatur sind diese Monate ideal für einen Urlaub an Israels Küste. Wenn Sie die Sehenswürdigkeiten und historischen Stätten Israels besichtigen möchten, sind die Wintermonate mit durchschnittlichen Höchsttemperaturen von ca. 20°C empfehlenswert.
Für viele Juden, Moslems und Christen ist Jerusalem eine heilige Stadt. Hier befinden sich einige der wichtigsten Gedenkorte dieser Glaubensrichtungen – u.a. die Geburtskirche im Vorort Bethlehem und die Grabeskirche Jesu Christi in der Altstadt. Beide gehören zu den großen Pilgerorten Israels. Gleich am Eingang der Grabeskirche befindet sich der Salbungsstein, an dem die Bestattung Jesu vorbereitet worden sein soll. Im Inneren des Sakralbaus befindet sich die Grabeskapelle – 1809 erbaut an exakt jener Stelle, an der das Heilige Grab Christi vermutet wurde. Außerdem stoßen Sie hier auch auf ein Stück des Golgatafelsens, der Kreuzigungsstelle. Für das Judentum ist die Klagemauer einer der wichtigsten Orte in Jerusalem. Dort versammeln sich Menschen, um zu beten – oder aber um Wünsche, Danksagungen oder Gebete in Form von kleinen Zetteln in die Ritzen der Steine zu klemmen. Gelegentlich werden Sie hier auch Zeuge von Bar-Mitzwa-Feierlichkeiten, die Reifeprüfung für alle 13-jährigen Jungen (jüdische Mädchen begehen diese mit zwölf Jahren). Weiterhin sehenswert sind das jüdische Altstadtviertel und das Jaffator mit dem sogenannten Davidturm. Er ist der markanteste Teil der gleichnamigen Zitadelle von König Herodes, wurde aber erst sehr viel später als muslimisches Minarett errichtet.
Die Geschichte des Holocausts während der Nazi-Zeit wird in der Gedenkstätte Yad Vashem aufgearbeitet. Hier erinnern u.a. ein Museum, Denkmäler, Galerien und Dokumentationszentren an die ermordeten Juden Europas. Für den Islam sind zwei Gebäude in Jerusalem von großer Bedeutung: Der Felsendom auf dem Tempelberg ist mit seiner goldenen Kuppel eines der markantesten Wahrzeichen der Stadt. Aufgrund seiner Errichtung im 7. Jahrhundert n.Chr. ist er sogar einer ihrer ältesten Sakralbauten. Von hier aus soll Mohammed seine Himmelfahrt angetreten haben. Werfen Sie unbedingt einen Blick auf die edlen Keramikfliesen, die über mehrere Jahrhunderte hinweg mit ihrer blauen Bemalung und der aufwändigen Ornamentik verfeinert wurden. In unmittelbarer Nachbarschaft liegt die al-Aqsa-Moschee, das drittwichtigste Gotteshaus des Islams nach den Anlagen in Mekka und Medina.
Wer jenseits von uralter Tradition und Geschichte das zeitgenössische Israel erleben möchte, sollte in seinem Urlaub Tel Aviv einen Besuch abstatten: Der Küstenort ist eine aufregende Mischung zwischen Trendsetter-Paradies, Kreativ-Zentrum, Seebad und Lifestyle-Metropole. So haben sich in Tel Aviv z.B. viele junge Modemacher angesiedelt. Viele gute Optionen zum Einkaufen finden Sie auf der Sheinkin-Straße und im Stadtteil Jaffa. Einer der besten Shopping-Spots ist der Flohmarkt, der regelmäßig auf der Yeffet-Straße veranstaltet wird. Am Abend können Sie an der Strandpromenade oder in der Innenstadt ausgehen und einen der vielen Clubs mit Livemusik besuchen. Hier ist nahezu für jeden Geschmack etwas dabei: von jiddischer Klezmer-Konzerten bis hin zu satten Electro-Beats.
Das südlich gelegene Jaffa ist geprägt durch seine Schifffahrtstradition. Über Jahrhunderte hinweg befand sich hier einer der wichtigsten Häfen im östlichen Mittelmeer. Besonders im Vergleich zu Tel Aviv ist die historische Bebauung auffällig. Ein Besuch der pittoresken Straßen und Plätze der alten Stadt am Meer ist besonders für Reisende empfehlenswert, die das Flair alter Zeiten in sich aufsaugen möchten. Die Architektur der Moderne hingegen hielt mit der Einwanderung deutscher Juden ab den 1930er-Jahren in Tel Aviv-Jaffa Einzug. Mit mehr als 4.000 Bauwerken ist die Stadt ein internationales Bauhaus-Zentrum – der Bezirk Weiße Stadt steht sogar unter UNESCO-Schutz.
Haifa ist die wichtigste Hafenstadt Israels. Sie begeistert mit ihrem entspannten Flair, einer lebhaften Mittelmeerpromenade und einem außergewöhnlichen Stadtbild: Nur wenige Meter von der Küste entfernt, steigt bereits das Karmel-Gebirge in den Himmel. Von den Anhöhen genießen Sie nicht nur einen herrlichen Blick über das Mittelmeer, sondern wandeln zudem durch die hängenden Gärten des Bahai-Weltzentrums. Die nur wenigen Menschen bekannte Religion hat in Haifa mit dem Schrein und Grabmal ihres Gründers ihr wichtigstes Heiligtum. Auf der westlichen Seite des Karmels finden Sie eine christliche Pilgerstätte, das Karmelitenkloster Stella Maris, zu dem auch die Elija-Höhle zählt. Im Rahmen eines Ausflugs zu der Anlage können Sie außerdem den Stella-Maris-Leuchtturm besichtigen. Um Ihnen den Aufstieg zu erleichtern, wurde in den 1980er-Jahren eine Seilbahn vom Mittelmeer hinauf auf den Karmel errichtet.
Für viele Besucher Israels ist das Tote Meer ein absolutes Muss auf Reisen. An dessen Westküste im israelischen Kernland finden Sie eine Reihe an Badeorten mit luxuriösen Wellnesshotels. Hier wird das heilsame salzhaltige Wasser für diverse Therapien verwendet. Es reinigt und verjüngt dabei effektiv die Haut. Ein Gedi und En Bokek sind hierbei die wichtigsten Reiseziele. Nutzen Sie Ihren Aufenthalt, um sich z.B. auf dem Gewässer entspannt treiben zu lassen.
Es ist eine lange Fahrt durch die heiße und trockene Negev-Wüste, bis Sie schließlich Israels Küstenabschnitt am Roten Meer erreichen. Das schmale Gebiet rund um Eilat hat sich zu einem echten Besuchermagneten entwickelt – vor allem Tauchgäste kommen gerne in die Region, um die schillernden Korallen und Fische unter der Meeresoberfläche bewundern zu können. Eilat verfügt zudem über exzellente Strände, an denen sich die Besucher gerne in die Sonne legen und erholen. Diverse Wassersportschulen bieten außerdem Aktivitäten wie Kiten oder Surfen an. Es gibt mehrere Attraktionen vor Ort, so das Delfinriff, der Freizeitpark King's City und die rot gefärbte Schlucht Red Canyon. Imposant sind des Weiteren die alten Kupferminen im Timna-Nationalpark.
Ausflüge in die Westbank bzw. ins Westjordanland sind grundsätzlich möglich und für alle, die Israel in seiner gesellschaftlichen Ganzheit kennenlernen möchten, sogar empfehlenswert. Deren Mittelpunkt bildet Ramallah, wo die palästinensische Autonomiebehörde ihren Sitz hat. Neben den palästinensischen Märkten und Restaurants sind vor allem die Festung at-Tireh aus dem 12. Jahrhundert und der Kulturpalast Darwisch sehenswert. Letzterer wird u.a. für Feste und Konzerte genutzt.
Das heutige Hebräisch Ivrit wurde Ende des 19. Jahrhunderts auf Basis des Wortschatzes der Thora entwickelt. In dieser Sprache sind mittlerweile Werke der Weltliteratur entstanden, so die Bücher Ephraim Kishons, Eli Amirs und des Nobelpreisträgers Samuel Agnon.
Neben der hebräischen Sprache spielen die jüdischen Traditionen eine wichtige Rolle für die israelitische Identität: Zu den wichtigsten Festen gehört so das Jom Kippur, der höchste Feiertag des Judentums. Er wird Ende September bzw. Anfang Oktober begangen und steht für Sühne und Umkehr. Zehn Tage zuvor findet das Rosch ha-Schana statt. An diesem Tag wird das neue Jahr des jüdischen Kalenders eingeläutet. Zu essen gibt es Honigkuchen, Granatäpfel, die gewürzten und gegarten Möhrchenwürfel Zimmes sowie süßen Wein. Im Dezember gedenkt man zum achttägigen Chanukkah-Fest dem Makkabäeraufstand gegen die Hellenen und der Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem.
In der Zeit rund um 1000 v.Chr. entstanden laut dem Tanach, der hebräischen Bibel, zwischen dem Mittelmeer und dem Fluss Jordan zwölf israelitische Stämme. In der Antike wurden sie durch die Expansion Roms und der Araber über ganz Europa verstreut. Nichtsdestotrotz hielten sie an den Traditionen fest, die sie aus dem Gelobten Land mitgenommen hatten und trugen diese rund um den Globus.
Im 19. Jahrhundert kamen, als Folge der steten Judenverfolgung in Europa, erstmals zionistische Ideen auf: Theodor Herzl stieß eine Debatte über die Rückkehr der europäischen Juden nach Israel an. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Großbritannien zur völkerrechtlichen Mandatsmacht über Palästina und war ab 1945 auch die treibende Kraft hinter der Staatsgründung 1948.
Mit der Unabhängigkeitserklärung kamen Juden aus aller Welt in die Region und bereicherten das junge Land mit ihrer Kultur. Ein Novum waren hierbei die Kibbuze, basisdemokratische Kommunen, die jüdisches Brauchtum mit modernen sozialistischen Ideen des Zusammenlebens vermischten. Bis heute können Sie vor allem im Nordbezirk existierende Kibbuze besuchen. Trotz ständiger äußerer Bedrohung und innerer Konflikte zwischen Juden und Palästinensern gilt Israel als eines der Länder mit dem höchsten Lebensstandard in der Region.
Die israelische Küche ist sehr vielseitig und geprägt sowohl von traditionellen Gerichten aus der Region als auch Gerichten aus der jüdischen Küche. Das Nationalgericht Israels ist Shakshuka. Dabei handelt es sich um Gericht aus Eiern, frischen Tomaten und Gewürzen. Ursprünglich stammt Shakshuka aus Nordafrika und wird dort in diversen Variationen zubereitet und serviert.
Eine der wichtigsten Verhaltensregeln in Ihrem Urlaub in Israel betrifft den jüdischen Ruhetag Sabbat. An diesem darf weder gearbeitet noch Feuer entzündet werden. Teils haben diese Regeln erhebliche Eingriffe in den Alltag zur Folge: Fromme Juden verzichten darauf, zu rauchen oder Auto zu fahren. In Jerusalems ultraorthodoxem Stadtteil Mea Shearim werden Sie an diesem Tag entsprechend kein einziges Fahrzeug mit Verbrennungsmotor sehen. Das Benutzen von Mobiltelefonen und Kameras ist hier an diesem Tag ebenfalls nicht gestattet. Ein Affront ist es zudem, die Gläubigen am Sabbat an der Klagemauer zu fotografieren. Da orthodoxe Juden am Sabbat auch keinen Fahrstuhlknopf betätigen dürfen, wird stets ein Lift in Hotels so programmiert, dass er in jedem Stockwerk automatisch anhält.
Mit einem freundlichen „Shalom“ und einem Handschlag liegen Sie bei der Begrüßung meist richtig. Orthodoxe Juden allerdings werden jede Berührung mit Frauen vermeiden.
Allgemein wird allzu offene Freizügigkeit nicht geschätzt und ist auch am Strand ungern gesehen: FKK oder Oben ohne-baden ist selbst im liberalen Tel Aviv tabu. Beim Besuch einer Synagoge oder einer Moschee sollten Knie und Schultern bedeckt sein. Frauen tragen in jüdischen Stätten einen Schal um das Haupthaar, Männer setzen sich die Kippa auf.
In traditionellen Restaurants wird nach den jüdischen Speiseregeln koscher gegessen. In einigen orthodoxen Restaurants sitzen Frauen und Männer sogar getrennt voneinander.