Durch die Multikulturelle Zusammensetzung der Bevölkerung variieren die Bräuche stark nach Religion und Herkunft (also ob man aus dem Singhalesischen Teil im Süden oder dem Tamil Gebiet im Norden Sri Lankas und teilen Indiens kommt). Jedoch gibt es auch einige allgemeine kulturelle Sitten und Bräuchen, die man sich als Tourist merken sollte.
Zum Beispiel wird es in den meisten Haushalten so sein, dass der Gast immer zuerst essen darf und das gegeben falls alleine, denn die Gastgeber werden erst mit der Mahlzeit beginnen sobald Ihr Besucher fertig ist. Dies zeugt von der enormen Gastfreundschaft und Höflichkeit der Inselbewohner. Diese Höflichkeit solltest du ihnen auch entgegenbringen, weshalb du vor dem Betreten eines Hauses deine Schuhe ausziehen solltest und wenn möglich niemals deine linke Hand reichen oder gar damit essen, da diese als unrein angesehen wird. Wenn du dich daran hältst, kannst du dir sicher sein, dich bei einem Hausbesuch angemessen zu verhalten.
Außerhalb privater Haushalte gelten jedoch auch einige Gepflogenheiten, die du beachten solltest. So begrüßt man sich traditionell in dem man die Hände auf Kopfhöhe faltet und eine Verneigung vor dem Gegenüber andeutet. In Tempeln und anderen Heiligen Stätten gelten nochmals gesonderte Regeln, die du ausdrücklich befolgen solltest. Dazu zählt das Statuen des Buddhas nicht berührt werden dürfen, und Ihnen beim Fotografieren nicht der Rücken zugewandt werden sollte.
Grundsätzlich sollten Tempel und auch Moscheen Barfuß betreten werden, sowie die Schultern und Knie bedeckt werden, und Kleidungsstücke mit Buddha Aufdruck vermieden oder verhüllt werden. Für Frauen gilt zusätzlich noch die Vorgabe, auf körperlichen Kontakt zu Mönchen jeglicher Art zu verzichten.
Abgesehen von den vielen Vorgaben gibt es natürlich aber auch Teile der Kultur Sri Lankas, die mit Regeln nichts zu tun haben. Dazu zählt die prächtige Traditionelle Bekleidung, die auch heute noch von vielen Menschen dort getragen wird. Am bekanntesten und mit Abstand am dekorativsten ist der Sari, welchen die Frauen tragen. Das Gewandt besteht aus 3 Teilen: einem prächtigen, schmuckvollen Schulterstück, einem schlicht gehaltenen Rock und einem verzierten Saum. Darunter wird eine Choli (kurze Bluse, farblich an Sari angepasst) getragen. Bei den Frauen der Insel wirst du ebenfalls beobachten, dass die meisten einen Bindi auf der Stirn tragen, welcher zwischen den Augenbrauen sitzt an der Stelle an der sich das Chakra, also die Energie des Menschen befindet. Früher wurde dies nur von verheirateten Frauen getragen, heutzutage ist ein Bindi auch für unverheiratete Frauen oder Kinder als Accessoire gang und gebe.
Ein weiterer sehr bekannter und auch weit verbreiteter Teil der Kultur Sri Lankas ist Ayurveda. Dabei handelt es sich um eine traditionelle indische Heilkunst, die überwiegend in Indien, Sri Lanka und Nepal praktiziert wird. Während diese “Alternativmedizin” in anderen Teilen der Welt überwiegend zu Wellnesszwecken genutzt wird, richten auf Sri Lanka einige Menschen Ihr ganzes Leben nach den Lehren der Ayurveda. Übersetzt bedeutet der Begriff in etwa Lebensweisheit-/ Wissenschaft und besteht neben der berühmten Massage Methode aus verschiedenen Ernährungslehren, spirituellem Yoga Praktiken und der Pflanzenheilkunde. Aus diesen vier Elementen dieses Lebensstils betrachten dessen Anhänger das Leben als Einheit von Körper, Sinnen, Verstand und Seele, die es stets mit Dank und führsorge zu behandeln gilt. Ayurveda ist schon sehr lange ein fester Bestandteil der Sri Lankinischen Lebensweise und hat Ihre Wurzel in der vedischen Hochkultur des alten Indiens vor ca. 3000 Jahren.